@book {3016, title = {Springerin. Hefte f{\"u}r Gegenwartskunst 02/2012}, series = {Bleibender Wert?}, volume = {18}, year = {2012}, note = {Z Springerin 02/2012}, publisher = {Folio Verlag}, organization = {Folio Verlag}, address = {Wien}, abstract = {Bleibender Wert? Vielerorts werden heute Begriffe wie Wertewandel oder Werteverfall, bezogen meist auf die Korrumpierung oder Erosion tradierter Wertvorstellungen, im Munde gef{\"u}hrt. Gleichzeitig scheint materieller Wert, oft in Verbindung mit individualistischen bis hin zu privatmythologischen Setzungen, mehr zu gelten als je zuvor. Wie bildet sich diese Entwicklung im Kunstfeld ab? Welche Umwertungen oder Verabschiedungen von ehemals als gut und wertvoll erachteten Agenden haben hier die letzte Dekade {\"u}ber stattgefunden? Welche Neuorientierungen haben sich in dieser Zeit abzuzeichnen begonnen? Welche Sichtbarkeiten, {\guillemotright}Wertvolles{\guillemotleft} und {\guillemotright}G{\"u}ltiges{\guillemotleft} betreffend, k{\"o}nnen sich, begleitet von mehr oder weniger geltenden Sagbarkeiten, aktuell behaupten? Diese Fragestellungen waren Ausgangspunkt einer Kooperation, die wir zu Beginn des Jahres 2012 mit dem Kunsthaus Bregenz (KUB) eingegangen sind. Dabei hatten wir von Anfang an ein mehrteiliges Projekt vor Augen: die Ausstellung {\guillemotright}Bleibender Wert?{\guillemotleft}, in der die inzwischen 17-j{\"a}hrige Geschichte der springerin reflektiert und die Eingangsfragen auf die {\textendash} unseren Ma{\ss}st{\"a}ben nach {\textendash} relevantesten Kunstpraktiken dieser Zeit angewandt werden sollten; ein Veranstaltungsblock, Ende Februar in der KUB Arena abgehalten, in der all dies innerhalb des Ausstellungszusammenhangs diskursiv aufgerollt und debattiert wurde; und drittens, daran ankn{\"u}pfend, diese Ausgabe, in der nun die Beitr{\"a}ge der Veranstaltung zusammen mit einigen Erg{\"a}nzungen pr{\"a}sentiert werden. Dass die Ans{\"a}tze und Diskurslinien innerhalb des gew{\"a}hlten thematischen Rahmens vielgestaltig sind, versteht sich nahezu von selbst. So liegt einer der Brennpunkte darin, inwiefern {\guillemotright}Kritikalit{\"a}t{\guillemotleft} per se so etwas wie einen unverbr{\"u}chlichen, gleichsam {\"u}berzeitlichen Wert darstellt, oder ob dieser Begriff nicht selbst zeit- und kontextbedingten Einschr{\"a}nkungen unterliegt. Die Beitr{\"a}ge von Simon Sheikh und Alice Creischer/Andreas Siekmann gehen auf je eigene Weise dem Fragenkomplex rund um kritische Wertsetzungen in der Kunst nach und kommen, beide in Anschluss an Michel Foucault, zu aufschlussreichen Befunden: ein Mal in der Einsicht, wie notwendig renitente {\guillemotright}begriffliche W{\"a}hrungen{\guillemotleft} sind, auch wenn diese vom herrschenden Macht-/Wahrheit-Monopol als skandal{\"o}s oder unerheblich abgetan werden; das andere Mal im Insistieren, dem {\guillemotright}kriegerischen Unvernehmen{\guillemotleft}, das unterhalb der scheinbar friedlichen gesellschaftlichen Oberfl{\"a}che tobt, gerade unter aktuellen welt{\"o}konomischen Bedingungen erh{\"o}hte Aufmerksamkeit zu widmen. Erg{\"a}nzend dazu rekapituliert Anette Baldauf die Freiheits-, Widerstands- und Erm{\"a}chtigungsversprechen, die einst {\textendash} auch f{\"u}r diese Zeitschrift ma{\ss}geblich {\textendash} im Diskurs der Cultural Studies angelegt waren. Aus dem ern{\"u}chternden Befund, was daraus im Zuge zunehmender Institutionalisierung bei gleichzeitiger neoliberal-{\"o}konomischer Einebnung geworden ist, leitet Baldauf die Forderung nach einer erneuten Sch{\"a}rfung des theoretischen Instrumentariums ab. Wie diese genau aussehen soll, steht jedoch ebenso auf einem unbeschriebenen Blatt wie die Ausarbeitung probater Mittel gegen die akute Prekarit{\"a}t heutiger Produktions- und Arbeitsverh{\"a}ltnisse. S{\"u}reyyya Evren erinnert in diesem Zusammenhang an die Geschichte des Anarchismus, die sich f{\"u}r ihn als anhaltendes Experimentieren mit neuen (sozialen, politischen, k{\"u}nstlerischen) Formen darstellt. Wie sich dies auf die gegenw{\"a}rtigen Verh{\"a}ltnisse umlegen l{\"a}sst, kann vielleicht nur anhand jener k{\"u}nstlerischen Ans{\"a}tze erahnt werden, die sich {\textendash} bewusst oder implizit {\textendash} Elemente dieser Geschichte bedienen und einen offenen, unkanonischen Umgang mit ihnen pflegen. Einen weiteren Fokus, der im Hinblick auf die Thematik {\guillemotright}Bleibender Wert?{\guillemotleft} von Relevanz ist, bildet die Alternativlosigkeit, mit der sich das gegenw{\"a}rtig schwer gebeutelte finanzkapitalistische System auf sein Verfallsdatum zubewegt. Ob die viel ger{\"u}hmte, inzwischen an zahlreichen Orten agierende Occupy-Bewegung hier Abhilfe verschaffen kann, nimmt Hans-Christian Dany kritisch unter die Lupe. Zugleich, so ein unausgesprochenes Fazit dieser skeptischen Betrachtung, t{\"a}te die aktuelle Kunst wohl besser daran, ihre eigenen {\"O}konomien zu reflektieren {\textendash} etwa die Art und Weise, wie sie lange Zeit {\"u}ber recht gut an ebendiesem finanzkapitalistischen System partizipiert hat, dem sie jetzt so systemkritisch gegen{\"u}bersteht. Mehrere K{\"u}nstlerbeitr{\"a}ge, etwa jener von Jochen Schmith oder auch die Filme von Josef Dabernig, machen diesbez{\"u}glich eine Art Bescheidung auf das je eigene (k{\"u}nstlerische) Umfeld geltend {\textendash} ein Reduktionsverfahren, dem ein stringenter Bezug auf Unvereinbarkeit und Unvers{\"o}hnlichkeit innewohnt. In diese Kerbe schl{\"a}gt auch Tony Chakars Aufforderung, zun{\"a}chst einmal schweigend die Verwobenheit und Komplexit{\"a}t des eigenen Standorts zu reflektieren, als vollmundig Forderungen nach Befreiung im Rest der Welt zu erheben. In diesem Sinne m{\"o}chte diese Ausgabe auch selbstkritische Perspektiven darauf er{\"o}ffnen, wie sich Vorstellungen von bleibendem und verg{\"a}nglichem Wert in so unterschiedlichen Formaten wie Ausstellung, Werk, Diskurs sowie dem Medium Zeitschrift fortschreiben. All diese Aspekte waren Teil der gemeinsamen Projekterarbeitung und -durchf{\"u}hrung mit dem Kunsthaus Bregenz, dem an dieser Stelle noch einmal ausdr{\"u}cklich f{\"u}r die Zusammenarbeit gedankt sei. }, keywords = {Andreas Fogarasi, Animismus {\textendash} Moderne hinter den Spiegeln, Archivo F.X./Pedro G. Romero, Arrangement Marriott Hotel Brussels, Artie VierkantOpenMute, Byung-Chul Han, Cultural Studies, Dagmar Danko: Zwischen {\"U}berh{\"o}hung und Kritik, Das vierzigste Jahr, Global Studies, Gro{\ss}britannien, Heidrun Holzfeind, Herna, Hypercrisis, Image Objects, It{\textquoteright}s The Political Economy; Stupid!, Jochen Schmith, Josef Dabernig, Kutlug Ataman, La ciudad de color/Vasarely Go Home, Les marques aveugles, Magazin, Mesopotamian Dramaturgies, Michel Foucault, Occupy-Bewegung, Ra{\'u}l Zibechi: Territorien des Widerstands, Reality Manifestos; or Can Dialectics Break Bricks?, Sonic Acts Festival XIV, spekulativer Realismus, Strictly Private, Topologie der Gewalt, Tracing Mobility, Transparenzgesellschaft, Travelling Time, Wirtschaft; {\"O}konomie; KonjunkturAnna Jermolaewa, Wolfgang Ullrich: An die Kunst glauben, zeitgen{\"o}ssische Kunst, Zeitschrift}, issn = {978-3-85256-596-5}, url = {https://www.springerin.at/2012/2/}, author = {Pauline van Mourik Broekman and Simon Worthington and Franz Thalmair and Julia Gwendolyn Schneider and Rahma Khazam and Simon Sheikh and Alice Creischer and Andreas Siekmann and S{\"u}reyyya Evren and Tony Chakar and Anette Baldauf and Hans-Christian Dany and Christian H{\"o}ller and Eric Kluitenberg and Matei Bellu and Juliane Debeusscher and Joshua Simon and Christa Benzer and Michael Hauffen and Nicola Hirner and Ines Kleesattel and Dietmar Schw{\"a}rzler and Thomas Edlinger and Dietrich Hei{\ss}enb{\"u}ttel and Jens Kastner and Gislind Nabakowski and Nina Schedlmayer}, editor = {Christian H{\"o}ller and Hedwig Saxenhuber and Georg Sch{\"o}llhammer} }