@book {3029, title = {Springerin. Hefte f{\"u}r Gegenwartskunst 03/2009}, series = {Escape Routes}, volume = {15}, year = {2009}, note = {Z Springerin 03/2009 }, publisher = {Folio Verlag}, organization = {Folio Verlag}, address = {Wien}, abstract = {Escape Routes Nicht erst seit der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise ist die Tragf{\"a}higkeit des globalkapitalistischen Systems ein Thema. Was scharfsinnige AnalytikerInnen von l{\"a}ngerfristigen Weltwirtschaftszyklen immer schon vorhergesagt haben, tritt momentan in t{\"a}glich neuen Schattierungen zutage. Dass dadurch eine allgemeine Krisenrhetorik bef{\"o}rdert wird, die vielerorts auch als Alibi f{\"u}r systemimmanente Rationalisierungs- und Bereinigungsprozesse herhalten muss, mag ein Ding sein. Dass die periodisch wiederkehrenden Katastrophenszenarien auch Kunst und Kultur nachhaltig, ja gleichsam von innen her affizieren, ist eine andere, nicht weniger betroffen machende Dimension dieser Situation. Lange Zeit hie{\ss} es, es g{\"a}be zum globalkapitalistischen System und seinen gesellschaftlichen Ausformungen schlichtweg keine Alternative, und alle gegenteiligen Bestrebungen wurden im besten Fall milde (und nach 1989 auch revanchistisch) bel{\"a}chelt. Dabei regte sich vor und nach der Zeit des Mauerfalls betr{\"a}chtlicher Widerstand gegen diesen Befund. Die Entwicklung alternativer {\"O}konomien, sogenannter {\guillemotright}Sharity{\guillemotleft}- und {\guillemotright}Freeware{\guillemotleft}-Modelle, ebenso wie die Aktualisierung politischer Dissidenzhaltungen, die zuletzt mit der Beschw{\"o}rung von {\guillemotright}Exodusstrategien{\guillemotleft} einen neuen H{\"o}hepunkt fand, dies alles zielt auf Fluchtwege aus einem auf Dauer nicht lebensf{\"a}higen und vor allem nicht lebenswerten System. Die gegenw{\"a}rtige Krise mag wie ein Katalysator auf solche Exitstrategien wirken, ihren Ausgang nahmen sie lange vor dem Fast-Zusammenbruch, wie generell ihr Ansatz auf eine system{\"u}berschreitende Geisteshaltung zur{\"u}ckgeht. Das Heft {\guillemotright}Escape Routes{\guillemotleft} fragt nach der Gangbarkeit solcher Auswegszenarien, nach ihrer theoretischen Fundierung ebenso wie nach ihren k{\"u}nstlerischen Ausformungen. Brian Holmes etwa ortet die neue Protestkultur auf einem Territorium, das sich {\textendash} experimentell und mobil {\textendash} seit den ersten globalisierungskritischen Aktionen 1999 in Seattle ausbreitet. {\guillemotright}Ist 1999 unser 1968?{\guillemotleft}, fragt er mit Blick auf eine unsichere Zukunft, deren Befreiung aus den F{\"a}ngen einer kontrollgesellschaftlichen {\guillemotright}{\"U}berkodierung{\guillemotleft} f{\"u}r ihn oberste Priorit{\"a}t hat. Der italienische Philosoph Roberto Esposito denkt die aktuelle Krise der Gemeinschaftlichkeit und des sozialen Zusammenhalts von der Ebene der Immunologie her und entwickelt hochbrisante Fragestellungen im Hinblick darauf, wie sich westliche Gesellschaften gegen ihr vermeintlich Anderes {\textendash} gleichsam {\guillemotright}auto-immunit{\"a}r{\guillemotleft} {\textendash} zu sch{\"u}tzen versuchen. Historischen wie gegenw{\"a}rtigen Modellen von Piraterie, Freibeutertum und illegalem Personenverkehr geht eine Reihe weiterer Beitr{\"a}ge nach. Jochen Becker begibt sich auf eine geschichtliche Spurensuche bez{\"u}glich der Rolle, welche Schifffahrt und {\guillemotright}Seer{\"a}uberei{\guillemotleft} f{\"u}r die Auspr{\"a}gung des Weltwirtschaftssystems spielten. Anna Schneider durchmisst den Raum der Karibik anhand eines Kunstprojekts mit Bezug auf die instabilen Identit{\"a}tskonzepte, die das {\"U}berqueren unsichtbarer maritimer Grenzen nach sich zieht. Und im Gespr{\"a}ch mit Edgar Arandia, dem Direktor des Staatlichen Kunstmuseums in La Paz, Bolivien, kommt die langwierige Kleinteiligkeit zur Sprache, mit der der einst in Lateinamerika (und anderen Kolonien) fest verwurzelte westliche Kulturkanon heutzutage abgearbeitet werden muss. Schlie{\ss}lich wird (etwa im Essay von Beti Zerovc) auch ein Augenmerk auf die Grenzen antikapitalistischer {\guillemotright}Sharity{\guillemotleft}-Konzepte innerhalb von Kunstr{\"a}umen gelegt, die nicht unabh{\"a}ngig vom gr{\"o}{\ss}eren {\"o}konomischen Umfeld agieren k{\"o}nnen. Im Blickfeld steht hier wie in den {\"u}brigen Beitr{\"a}gen die Frage, welches Au{\ss}en zum gegenw{\"a}rtigen System {\"u}berhaupt denkbar ist bzw. in welchem Ausma{\ss} sich dieses von innen her umgestalten l{\"a}sst.}, keywords = {24260: The Fugitive House, Autorschaft, Bolivien, Claire Fontaine, Cornelia Sollfrank, Cybermohalla, Dashanzi, Deimantas Narkevi{\v c}ius, Edgar Arandia, Fifty Fifty. Kunst im Dialog mit den 50er Jahren, Florian Zeyfang, Green Platform {\textendash} Kunst {\"O}kologie Nachhaltigkeit, Hartmut Skerbisch, Josephine Bosma, Judith Butler, Kunstzentrum 798, Kyong Park, Magazin, Medienwerkstatt Wien, Nam June Paik. Music for all Senses, Nicolas Bourriaud: Radikant, Paolo Cirio, Parallel Chronologies - The Invisible History of Exhibitions, Peter van Dongen: Rampokan, rebelle. kunst \& feminisme 1969{\textendash}2009, Recessions, Roberto Esposito, Sharity-Blogs, Slow Narration Moving Still, Smell it! Freundschaft als Lebens-; Produktions- und AktionsformCaochangdi, Sonic Youth etc.: Sensational Fix, Staatliches Museum La Paz, The Big Plot, The Unanimous Life, Video Edition Austria {\textendash} Release 02, Vor den Augen, Wach sind nur die Geister, Wer sagt denn; dass Beton nicht brennt, zeitgen{\"o}ssische Kunst, Zeitschrift}, issn = {978-3-85256-451-7}, url = {https://www.springerin.at/2009/3/}, author = {Gudrun Ankele and Andreas Rumpfhuber and Alessandro Ludovico and Annett Busch and Christa Benzer and Yvonne Volkart and Franz Thalmair and Christian H{\"o}ller and Brian Holmes and Krystian Woznicki and Ana Peraica and Jochen Becker and Anna Schneider and Alice Creischer and Max Hinderer and Andreas Siekmann and Christina T{\"o}pfer and Beti Zerovc and Vera Tollmann and Werner Fenz and Doro Wiese and Mari Laanemets and Jens Emil Sennewald and Bettina Brunner and Alessandro Ludovico and Herwig G. H{\"o}ller and Marc Gl{\"o}de and Christian Egger and Manuela Ammer and Hans-Christian Dany and Naoko Kaltschmidt and Martin Reiterer and Sabine Rohlf}, editor = {Christian H{\"o}ller and Hedwig Saxenhuber and Georg Sch{\"o}llhammer} }