@book {3107, title = { Springerin. Hefte f{\"u}r Gegenwartskunst 04/2020}, series = {Contemporary Artist Writing }, volume = {26}, year = {2020}, note = {Z Springerin 04/2020}, publisher = {Folio Verlag}, organization = {Folio Verlag}, address = {Wien}, abstract = {Contemporary Artist Writing Wann und wie wird das alles aufh{\"o}ren? Was wird sein, wenn die als neue Normalit{\"a}t ausgegebene Zeit ihren Ausnahmestatus verloren haben wird? Und wer werden wir sein, die wir dann wom{\"o}glich mit der konstanten Bedrohung und Prekarit{\"a}t unseres Daseins ein wenig besser zu leben {\textendash} zu koexistieren {\textendash} gelernt haben? Fragen, die aus momentaner Sicht nur bedingt beantwortbar sind. Fragen auch, die dazu gef{\"u}hrt haben, sich nach Alternativen zum bisherigen gewohnheitsm{\"a}{\ss}igen Prozedere, auch den Kunstbetrieb betreffend, umzusehen. Fragen schlie{\ss}lich, die Anlass geben, sowohl inhaltlich als auch pragmatisch-organisatorisch {\"u}ber den bis vor Kurzem geltenden Status quo hinauszudenken. So ist seit letztem Fr{\"u}hjahr vielerorts ein neues spekulatives Suchen nach Andersheit, nach notgedrungenen Diskurs{\"o}ffnungen zu beobachten {\textendash} und damit sind nicht allein die rasch aus dem Hut gezauberten Online-Angebote von ansonsten auf Publikumspr{\"a}senz setzenden Institutionen gemeint. Zu den Zeichen dieser {\"O}ffnung z{\"a}hlen auch, dass K{\"u}nstlerInnen wieder verst{\"a}rkt {\"u}ber ihre nicht einfach als gegeben anzunehmende bzw. auf Dauer garantierte Einbindung in festgelegte Produktions- und Distributionsprozesse nachzudenken beginnen. Dass, anders gesagt, das Reflektieren ihrer Praxis zunehmend in ihrer eigenen Hand liegt. Gegenwartskunst zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass Analytik und Reflexivit{\"a}t als Teil des k{\"u}nstlerischen Prozesses selbst fungieren. Zwar existiert {\textendash} gleichfalls typisch {\textendash} ein umfassender und vielfach heterogener Diskurs {\"u}ber die Art und Weise, wie Kunst entsteht, im Umlauf gebracht und wahrgenommen wird. Selten jedoch wird dabei bedacht, inwiefern K{\"u}nstlerInnen selbst diesen Prozess schreibend, text- und diskursproduzierend vorantreiben. Oder, um etwas weiter auszuholen, wie die Funktion von Kritik und reflexiver Denkungsart l{\"a}ngst selber Eingang in das k{\"u}nstlerische Schaffen {\textendash} und das nicht nur unter historischen Ausnahmebedingungen {\textendash} gefunden hat. Dass sich dieses Schaffen heute in hohem Ma{\ss}e dem verdankt, was man im erweiterten Sinn als Contemporary Artist Writing bezeichnet k{\"o}nnte, versucht diese Ausgabe beispielhaft in den Blick zu nehmen. Entstanden ist das Heft in Kooperation mit der Akademie der Bildenden K{\"u}nste M{\"u}nchen, wo die Klassen von Florian Pumh{\"o}sl, Nicole Wermers und Alexandra Bircken im Fr{\"u}hjahr 2020 versucht haben, diese Art von {\quotedblbase}Writing{\textquotedblleft} in einer Vortragsreihe paradigmatisch zu umrei{\ss}en. Da in dieser Zeit kein Pr{\"a}senzbetrieb m{\"o}glich war, wurden ausgew{\"a}hlte Gegenwartsk{\"u}nstlerInnen sowie einzelne KunsthistorikerInnen und KuratorInnen f{\"u}r einen begrenzten Zeitraum eingeladen, ihre T{\"a}tigkeit in Form von Online-Pr{\"a}sentationen vorzustellen. Die vorliegende Ausgabe versammelt eine Auswahl dieser Pr{\"a}sentationen, die f{\"u}r das Magazinformat noch einmal eigens adaptiert bzw. erweitert wurden. So nimmt Nora Schultz in ihrem Beitrag die spezifische Form des Distanzvortrags in den k{\"u}nstlerischen Fokus. Dies erfolgt auch gestalterisch, indem ihr grafisch-zeichnerischer Ansatz unterschiedliche Parameter der zeitlichen wie r{\"a}umlichen Ferne aufgreift und {\textendash} medial transformiert {\textendash} in einem f{\"u}nfseitigen, komprimierten Arrangement vereinigt. Am anderen Ende dessen, was man als (imagin{\"a}re) Artist-Writing-Skala bezeichnen k{\"o}nnte, operiert Sam Lewitt. F{\"u}r ihn bildet ein einzelnes {\textendash} nicht k{\"u}nstlerisches {\textendash} Bild den Ausgangspunkt, um {\"u}ber die Bedingungen gegenw{\"a}rtigen Produzierens zu reflektieren. Es ist dies die Aufnahme einer W{\"a}rmebildkamera, wie sie heute vielerorts, vornehmlich bei Logistikabl{\"a}ufen, eingesetzt wird, um Effizienz und Leistung unmittelbar abzubilden und nach M{\"o}glichkeit zu steigern. Aus diesem einfach wirkenden Mapping-Verfahren leitet Lewitt {\"U}berlegungen dazu ab, wie grundlegende mathematisch-physikalische Techniken, etwa der Rasterung oder neuerdings der Gradientenreduktion, Parallelen im k{\"u}nstlerischen Prozess finden {\textendash} einem Prozess, der sich vielfach zuguteh{\"a}lt, {\"u}ber die {\"o}konomischen Imperative seines epistemischen Umfelds entschieden hinauszugehen. Inwiefern dieses Umfeld durch spezifisch k{\"u}nstlerische {\quotedblbase}Schreibarten{\textquotedblleft} konterkarierbar ist, thematisiert Ulrike M{\"u}ller im Gespr{\"a}ch mit der Kuratorin Amy Zion. M{\"u}ller hat f{\"u}r das Queens Museum eine gro{\ss}e Wandmalerei, ausgehend vom Kinderbuch Die Konferenz der Tiere, entworfen, was Anlass gibt, {\"u}ber den Stellenwert (und das h{\"a}ufige Negieren) von nicht kanonisierten Kunstarten wie etwas Kinderzeichnungen nachzudenken. Einer ganz anderen Art von historischer Negation widmet sich das exemplarische Text-Bild-Kombinat von Cameron Rowland, der im Beitrag Birmingham der Geschichte der US-amerikanischen Sklavenarbeit bzw. ihrer Nachfolge im sogenannten Convict Lease System nachgeht. Camerons detail- und verweisreicher Text stellt eine profunde historisch-kritische Klammer dar, welche die von ihm installativ aufbereiteten Artefakte (in diesem Fall Gegenst{\"a}nde aus dem US-amerikanischen Eisenbahnwesen) zusammenh{\"a}lt. Wie k{\"u}nstlerisches Schreiben {\"u}ber den konkreten Schriftakt hinaus Wirksamkeit entfalten kann, untersuchen Maurin Dietrich in ihrem Beitrag {\"u}ber die amerikanische {\quotedblbase}Kopierk{\"u}nstlerin{\textquotedblleft} Pati Hill und Andreas Neufert im Gespr{\"a}ch {\"u}ber den aus Wien stammenden Surrealisten Wolfgang Paalen. Beiden Ans{\"a}tzen ist gemein, dass in ihnen die diskursive {\textendash} {\"u}ber das blo{\ss}e Schreiben hinausgehende {\textendash} Bandbreite und erkenntnism{\"a}{\ss}ige Tiefe eines gegenwartsrelevanten Artist Writing aufgezeigt werden. Beide zeigen zudem auf, wie sich Andersheit und Offenheit stets auch aus dem Inneren einer (zumal diskursbezogenen) Praxis erschlie{\ss}en lassen.}, author = {Julia Gwendolyn Schneider and Sabine Maria Schmidt and Lorenz Caspar Ecker and Raphael Dillhof and Martin Conrads and Sam Lewitt and Nora Schultz and Ulrike M{\"u}ller and Amy Zion and Cameron Rowland and Maurin Dietrich and Andreas Neufert and Michael Hauffen and Nina Prader and Christa Benzer and Teresa Retzer and Ana Hoffner and Ada Karlbauer and Milena Dimitrova and Gitti Huck and Susanne Neuburger and Valentinas Klima{\v s}auskas and Christoph Chwatal and Christian H{\"o}ller and Peter Kunitzky and Martin Reiterer}, editor = {H{\"o}ller Christian and Saxenhuber Hedwig and Sch{\"o}llhammer Georg and Benzer Christa} }