Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression

TitelDem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression
TypBuch
Jahr1997
AutorenDerrida Jacques
VerlagBrinkmann + Bose
OrtBerlin
SchlagwörterChristine Würmell, Klartext Berlin
Zusammenfassung

Jacques Derrida (1930-2004) diskutiert die zentrale Frage nach der Zukunft des Archivs, dem Gedächtnis der Menschheit unter multimedialen Bedingungen. Das Archiv dehnt sich aus und ist doch bedroht. Denn der Todestrieb setzt das Archiv durch die Möglichkeit der Wiederholung der Zerstörung aus. Mal d'archiv. Das Leiden am Archiv - Dem Archiv verschrieben oder das Böse des Archivs muss mitgedacht werden bei der Notwendigkeit der Bejahung der Zukunft.

In einem weiteren Schritt geht es um das Verhältnis von Psychoanalyse und Judentum. »Messianizität«, aber nicht als die Auserwähltheit des jüdischen Volkes; an Stelle des Einzigen setzt Derrida »Eines, das sich von sich unterscheide!«. Zukunft und Vergangenheit sind verbunden durch eine Leidenschaft für das Gedächtnis.
Textauszug

(...) Fangen wir nicht mit dem Anfang an und schon gar nicht mit dem Archiv. Sondern mit dem Wort «Archiv» - und mit dem Archiv eines dermaßen vertrauten Wortes. Arché, entsinnen wir uns, benennt zugleich den Anfang und das Gebot. Dieser Name führt augenscheinlich zwei Anfangsgründe zusammen zu einem: den Anfangsgrund nach Maßgabe der Natur bzw. der Geschichte, da, wo die Dinge ihren Anfang haben - als physischer, historischer oder ontologlscher Anfangsgrund -, aber auch den Anfangsgrund nach Maßgabe des Gesetzes, da, wo Menschen und Götter gebieten, da, wo die Autorität, die soziale Ordnung geltend gemacht wird, an jenem Ort, von dem her die Ordnung gegeben" wird - der nomologische Anfangsgrund. Da, wo, haben wir gesagt, und an jenem Ort. Wie ist dieses da zu denken? Und dieses Statt haben oder dieses Platz nehmen der arché? (...)

Signatur

THE 41