EIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #62/ 2008

TitelEIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #62/ 2008
TypBuch
Jahr2008
AutorenHg. Carl Aigner, Hg. Elisabeth Gottfried, Hg. Florian Halm, Hg. Katharina Manojilovi, Hg. Amrei Thaler, Hofleitner Johanna, Gehrmann Lucas, Berg Ronald, Thaler Amrei, Schedlmayer Nina, Kunitzky Peter, Grzonka Patricia, Kaltschmidt Naoko, Kronsteiner Olga, Winklbauer Andrea, Hentschläger Ursula, Stemberger Claudia Marion, Lippitsch Doris, Manojlović Katharina, Haitzinger Nicole, Weinzierl Claudia, Persons Timothy, Stoll Johannes, Hamed Sherin, Halm Florian und Gottfried Elisabeth M.
Verlagbei EIKON
OrtWien
SchlagwörterAnja Manfredi, Edgar Lissel, Fotografie, Luca Faccio, Medienkunst, Ola Kolehmainen, Station Rose, Zeitschrift
Zusammenfassung

Im Juni findet in Österreich und der Schweiz die Fußball EURO 2008 statt. Die Stimmung der kulturellen Einrichtungen und Initiativen in Wien schwankt zwischen freudiger Erwartung (Besucherhöchstzahlen, ergo erhöhte Aufmerksamkeit, ergo Profit) und panischen Diskussionen betreffs Öffnungszeiten der kulturellen Allgemeinplätze wie dem Museumsquartier aufgrund der befürchteten zerstörungswütigen Fans. Aus unserer Sicht bringt dieses Ereignis im positivsten Sinne den Ball ins Rollen. Denn in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien wird die jüngste, Ihnen vorliegende Ausgabe von EIKON am 11. Juni im Museum auf Abruf – und damit inmitten der Fanmeile – vorgestellt. Anlass dafür ist die in EIKON präsentierte Arbeit „Fair Play“ von Luca Faccio, dessen Ausstellung am selben Abend im MUSA eröffnet wird. Durch die Wahl dieses prominenten Orts erwarten wir den Gewinn einer neuen EIKON-Fangemeinde und somit ein Torfestival für die österreichische Fotografie- und Medienkunstszene.

Mit der Präsentation von LUCA FACCIOS Foto-Serie zum Thema Fußball, die jene Orte untersucht, an denen abseits aller Medien-Megaevents Fußball gespielt wird, gibt sich EIKON als Mitspieler in diesem Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs zu erkennen und betont einmal mehr seine Funktion als Global Player der Kommunikation von Fotografie- und Medienkunst, die nicht nur schöne Bilder liefert, sondern zur Reflexion sozialer und politischer Zustände motiviert.

2008 bringt noch einen weiteren Anlass zum Feiern. Es ist das Jahr des 20-jährigen Jubiläums von STATION ROSE, jenem Künstlerduo, das als Drehscheibe gattungsübergreifender künstlerischer Aktivitäten in einer Zeit, als die Internet-Community noch klein war, in Wien das legendäre Kunst- und Diskurslokal mit selbigem Namen gegründet hatte.

Station Rose steht nach wie vor für eine Haltung in der zeitgenössischen Medienkunst, in der die Welt des Visuellen und des Akustischen in einer Art von digitalem Gesamtkunstwerk verschmolzen sind. Parallel zu dieser EIKON-Ausgabe zeigt die KUNSTHALLE Wien in der ursula blickle videolounge die aktuelle Arbeit „20 digitale Jahre“.

Ein neues Zentrum für die Vermittlung von Medienkunst bietet das quartier21/MQ, in dem sich vor einem Jahr das QDK, Quartier für digitale Kultur, formiert hat. EIKON ist neues Mitglied und versteht sich – da Zeitschrift – als internationales Kommunikationsmedium, das in Zukunft regelmäßig über Veranstaltungen des QDK berichten wird. Lesen Sie im Forum dieser Ausgabe einen ausführlichen Bericht dazu.

Eine weitere Kooperation der KUNSTHALLE Wien mit EIKON besteht in der zeitgleichen Präsentation der neuesten Werke ANJA MANFREDIS. Phänomene der sozialen Kommunikation stehen im Zentrum ihrer Arbeit, die sie als Inszenierung, Konstruktion und Fiktionalisierung dessen versteht, was sie unmittelbar beobachtet und bewegt hat.

Mit Manfredis Werken wird gleichzeitig ein neuer Ort eingeweiht: das erste permanente Präsentationslokal dieser Zeitschrift, das EIKON Schaufenster in der electric avenue des quartier21. Ab Juli wird dieser Ort zum Schauplatz für Österreichs Fotografie- und Medienkunst, indem EIKON mit regelmäßig wechselnden Projekten die Printausgabe in Szene setzt.

Mit EDGAR LISSEL und OLA KOLEHMAINEN stellen wir zwei weitere Künstler vor, deren Arbeiten auf ganz unterschiedliche Art und Weise Räumlichkeiten spürbar machen.

Lissel, der sich kontinuierlich mit der Verschränkung von Innen- und Außenraum beschäftigt, zieht den Blick auf ästhetische Phänomene, die hinter wissenschaftlichen Experimenten zu Tage treten. So, wenn miteinander kommunizierende Bakterien zu Protagonisten eines kosmisch anmutenden Films werden oder fototaktische Bakterien die Silhouetten organischer Objekte nachzeichnen.

Ola Kolehmainen gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Helsinki School. In seinen großformatigen Ansichten von Häuserfassaden bringt er Beton in Bewegung und lässt Stahl sich verbiegen. Im ständigen Hinterfragen dessen, was wir eigentlich sehen, gibt er durch präzise gewählte Ausschnitte der allgemeinen Bildsprache ein neues Vokabular.

Die vergangenes Jahr bei EIKON eingeführte STUDENT PAGE (mehr dazu in EIKON # 58 u. # 59), die in der Saison 2007/08 in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst realisiert wird, findet nach dem großen Echo mit dieser Ausgabe eine Erweiterung auf zwei Seiten. Das 1-jährige Jubiläum feiern wir mit einer Ausstellung, die den StudentInnen die Möglichkeit bietet, ihre Arbeiten in größerem Umfang in den schönen Räumen von FLUSS in Schloss Wolkersdorf zu präsentieren. Anpfiff dazu ist am 28. Mai, dem Erscheinungstag dieser Ausgabe, in der neben der Fotosammlung des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste, zahlreichen Ausstellungen sowie bemerkenswerten Fotobüchern in der Rubrik Rezensionen nun erstmals auch eine Filmreihe auf DVD ihre Besprechung findet.

Signatur

Z Eikon 62/ 2008