EIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #81/2013

TitelEIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #81/2013
TypBuch
Jahr2013
AutorenHg. Carl Aigner, Hg. Nela Eggenberge, Hg. Elisabeth Gottfried, Hg. Teresa Klicpera, Becker Kathrin, Edlinger Thomas, Hubin Andrea, Kathan Bernhard, Kronsteiner Olga, Méndez Mayte, Peterle Astrid, Poivert Michel, Rainer Florian, Spiegl Andreas, Stremmel Kerstin und Wooldridge Duncan
Verlagbei EIKON
OrtWien
ISBN Number978-3902250704
SchlagwörterAnastasia Khoroshilova, Arno Gisinger, Fotografie, Klaus Pichler, Medienkunst, Yael Bartana, Zeitschrift
Zusammenfassung

„Junge Hähnchen, sanft gebraten, dazu kann man dringend raten“, so Wilhelm Busch. Kein schlechter Gedanke, es sei denn, man bevorzugt fleischlose Kost oder hat es mit dem Geflügel, das KLAUS PICHLER einem vorsetzt, zu tun. Für sein jüngstes Projekt „One Third“ dokumentiert Pichler verdorbene Nahrung in slicken Stillleben, um die weltweite Verschwendung von Lebensmitteln anzuprangern und diese unserer auf Konsum ausgerichteten Gesellschaft gleich einem Werbesujet zu offerieren.
Ein ganz anders geartetes Spannungsverhältnis zwischen Dokumentation und Inszenierung findet sich in ARNO GISINGERs Werkkomplex „Topoï“. Indem er das fotografische Medium als „großes mentales Bild der post-industriellen Kultur“ und „als die eigentliche Erinnerung an unsere Geschichte“ versteht, stellt er letztendlich – einmal mehr – die Ambivalenz des fotografischen Mediums unter Beweis.
Mit dem historischen Ereignis der Shoah in Polen setzt sich YAEL BARTANA auseinander. Im Rahmen ihrer letzten Soloschau „Wenn Ihr wollt, ist es kein Traum“ in Wien verwischt sie bewusst die Grenzen zwischen Realität und Utopie eines neuen gesellschaftlichen Zusammenlebens, um einen Diskurs über die israelische Identität zu eröffnen.
Die Serie „Gestern. Eine Begegnung mit Familie D.“ von ANASTASIA KHOROSHILOVA ist ebenfalls keine objektive Dokumentation. Zwar zeigt die Künstlerin illegal in Russland lebende MigrantInnen in ihrem alltäglichen Umfeld, präsentiert diese jedoch in der Form klassischer Portraitfotografie und unterläuft durch die Anordnung ihrer ProtagonistInnen wiederum Vorstellungen traditioneller Familienhierarchien.
Die Publikation „ART FOR PEACE“ präsentiert die über 600 Exponate umfassende Kunstsammlung der UNESCO in Paris, in der Größen wie Picasso oder Giacometti vertreten sind. Im Bestreben, diese weltweit einzigartige Sammlung zu dokumentieren, schafft der von der Republik Österreich beauftragte Fotograf Lois Lammerhuber weit mehr als eine Bestandsaufnahme: Die Kompositionen, in denen die Kunstwerke eingebettet sind, ermöglichen einen völlig neuen Blick auf zahlreiche kunsthistorische Delikatessen.

Signatur

Z Eikon 81/2013