Kunstforum International 215/2012

TitelKunstforum International 215/2012
TypBuch
Jahr2012
AutorenHg. Dieter Bechtloff
Series TitleRedefreiheit
Volume215
VerlagKunstforum International
OrtRuppichteroth
Schlagwörter21. Jahrhundert, zeitgenössische Kunst, Zeitschrift
Zusammenfassung

Redefreiheit

Heute gelten Rede- und Meinungsfreiheit zumindest im „Westen“ als erklärte Menschenrechte, die verfassungsmäßig zu garantieren und als Grundrechte gegenüber der Staatsgewalt zu schützen sind. Sie stellen ü beraus wichtige Maßstäbe für den Zustand eines demokratischen Rechtsstaates dar. Legt man aber diesen Maßstab gegenwärtig an, und reflektiert den prekären Status Quo heutiger Gesellschaften in West und Ost, dann sieht die Sachlage weniger erfreulich aus: Die Redefreiheit scheint weltweit durch Diktatur und religiösen Fundamentalismus, genauso wie durch die Entmachtung der Politik durch die scheinbare Omnipotenz der Global Player zunehmend bedroht – Stichwort: „Postdemokratie“. Der kontinuierliche Abbau der Bürgerrechte nach „nine eleven“ und die gnadenlose Kommerzialisierung der Medienlandschaft führen dazu, dass die Möglichkeit des von Voltaire eingeklagten „Sagen-Dürfen“ immer mehr zu einer hohlen Floskel wird. Selbstverständlich reagieren Künstler weltweit auf die Prozesse der Verhinderung von Rede- und Meinungsfreiheit, und das nicht erst seit der „Verhaftung“ des Künstlers Ai Weiwei durch die chinesische Regierung im April 2011. Künstler beteiligen sich an bürgerrechtlichen Demonstrationen und machen diese Teilnahme zum integralen Bestandteil ihrer ästhetischen Arbeit. Sie organisieren in ihren Projekten Gegenöffentlichkeiten, die Redefreiheit jenseits der Mainstream-Medien ermöglichen sollen. Des Weiteren testen Künstler immer wieder die Optionen und Grenzen der real existierenden Modi von Redefreiheit aus.

Zeichnen zur Zeit 5
Einzelporträts. Eine Serie in mehreren Teilen. Teil 5

In gewisser Weise ist „Zeichnen Zur Zeit“ eine (imaginäre) Ausstellung. Eigentlich sind alle Positionen Gelegenheiten, also weniger systematisch gesuchte, nach gelenkten Erwartungen recherchierte, sondern unerwartet gesehene und gefundene Haltungen. Alles ist möglich: Landschaft, aphoristische Statements, minimalistische Selbstbespiegelungen, gekurvte Durchführungsabenteuer, Beschwörungen der Dinge, eingeweckte Zeit, Meisterlichkeit in vielerlei Gestalt, Standortbestimmungen, Linien als Flächen und doch ist alles ZEICHNUNG

Signatur

Z Kunstforum 215/2012