Springerin. Hefte für Gegenwartskunst 01/2012
Titel | Springerin. Hefte für Gegenwartskunst 01/2012 |
Typ | Buch |
Jahr | 2012 |
Autoren | Thalmair Franz, Höller Christian, Seibel Alexandra, Theiss Nora, Khazam Rahma, Conrads Martin, Lewit Ido, Muller Nat, Jurt Pascal, Stakemeier Kerstin, Stüttgen Tim, Evren Süreyyya, Sholette Gregory, Sei Keiko, Koganezawa Satoshi, Yamauchi Hiroyasu, Takayama Noboru, Hauffen Michael, Bartl Angelika, Wöhrer Renate, Mader Rachel, Felice Magdalena, Wallnöfer Julia, Kleesattel Ines, Kapš Petra, Ammer Manuela, Vykoukal Monika, Parshikov Andrey, Dany Hans-Christian, Kunitzky Peter, Nabakowski Gislind, Reiterer Martin und Kastner Jens |
HerausgeberIn | Höller Christian, Saxenhuber Hedwig und Schöllhammer Georg |
Series Title | Bon Travail |
Volume | 18 |
Verlag | Folio Verlag |
Ort | Wien |
ISBN | 978-3-85256-596-5 |
Schlagwörter | 29th International Graphic Arts Biennial, A Living Man Declared Dead and Other Chapters I–XVIII, Aalam Wassef, Amir & Khalil: Zahra’s Paradise, Archiv, Ask Yo Mama, Die fünfte Säule, Franco Berardi, GIF, Hablan los Indignados, Hauntings – Ghost Box Media. Unheimliche Präsenz in Medien; Kunst und Pop, James Benning, Klaudia Álvarez; Pablo Gallego; Fabio Gàndara; Óscar Rivas: Nosotros, los indignados, Magazin, Mathias Poledna/Florian Pumhösl, Omer Fast, Paradise In One Village, Precarious Workers Brigade, Reconsidering Roma, Sigrid Schade; Silke Wenk: Studien zur visuellen Kultur, SONNE = BLACK BOX, steirischer herbst, Taryn Simon, türkische Gegenwartskunst, Une légende en cache une autre, Ursula Bogner, Valie Export, Vergangenes Begehren, W. J. T. Mitchell: Das Klonen und der Terror, Yevgenia Belorusets, zeitgenössische Kunst, Zeitschrift |
Zusammenfassung | Bon Travail Gute Arbeit leisten. Wer könnte dieser allgemeinen Maxime nicht beipflichten, egal ob von künstlerischer oder kritisch-theoretischer Seite? Sich arbeitsmäßig auf etwas einzulassen impliziert fast unweigerlich, dies nach Maßgabe aller zur Verfügung stehenden Kompetenz zu tun. Nichtstun oder das, was zu tun ist, nicht gut genug auszuführen ist schlichtweg keine Option. Eine Art »No-No« im flexibilisierten und verstärkt auf kritischer Kreativität aufbauenden Kapitalismus. Pascal Jurt rekapituliert in seinem Beitrag das Auftauchen des Prekaritätsbegriffs im Kunstbetrieb und fragt nach den Widerstands- und Aktionsformen, die bislang gegen die um sich greifende Prekarisierung entwickelt wurden. Jurt richtet den Blick auf die in Frankreich seit einiger Zeit erhobenen Forderungen von freien Kulturschaffenden und sieht darin ein Nachwirken der »postoperaistischen« Bewegung, jenen in Italien ab Beginn der 1970er-Jahre durchgeführten Untersuchungen von immaterieller Arbeit, deren implizite Militanz immer noch eine Art uneinholbaren politischen Horizont bildet. Ergänzend spricht Franco »Bifo« Berardi, einer der Protagonisten dieser Bewegung, im Interview über die aktuellen Auswirkungen von Immaterialisierung und Flexibilisierung. In Zeiten der »Soul at Work«, wie eines seiner Bücher heißt, nähmen nicht nur psychische Leiden rasant zu, es sei auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die einst die Idee der Emanzipation (von Arbeit, Gesellschaft und Kunst) antrieb, nachhaltig verstellt. Nichtsdestotrotz werden derlei Reproduktionsbedingungen, so punktuell dies auch sein mag, von einer Reihe aktivistischer Ansätze anvisiert, die hier beispielhaft vertreten sind: die Aufrufe der englischen Precarious Workers Brigade etwa oder die Boykott-Bewegung gegen die Kulturgroßbauten in Abu Dhabi, die von der sogenannten Gulflabor Coalition getragen wird. In Zusammenhang mit der inzwischen über mehrere Länder verbreiteten Occupy-Initiative künden sie von einem Nicht-Stillhalten – einem immer wieder hochbrandenden Begehren, die Arbeits- und Reproduktionsbedingungen der 99 Prozent, die so gut wie nichts besitzen, aber ihre Arbeit immer noch gut verrichten, einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen. |
Signatur | Z Springerin 01/2012 |
URL | https://www.springerin.at/2012/1/ |